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Liebe Ungarnfreunde,

Ungarn ist nicht mehr winterlich weiß, die Frühjahrssonne hat schon den gesamten Schnee weggeleckt. Blicken wir dennoch einmal kurz zurück ins vergangene Jahr:

Steigender Tourismus

Nachdem mehrere Jahre hintereinander die Touristen wenig Interesse für Ungarn gezeigt hatten, so wurde das Jahr 2004 von einer deutlichen Trendwende gekennzeichnet. Neben einem geringen Anstieg der Ungarn, die im eigenen Land Urlaub machten sind es die Ausländer, die mit einem Anstieg von glatten 10 % die Statistik anführen. Es scheint so, als ob das Sorgenkind Balaton ganz langsam den erwünschten Imagewechsel vollzieht und vom Billigtourismus abwendet zugunsten des Qualitätstourismus. Die ungarische Regierung hält EU-Beitritt und günstige Flugpreise aber für die maßgeblichen Faktoren. Auch unsere Region ist schon für ca. 8,-- € per Bahn von Budapest aus in anderthalb Stunden erreichbar.

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Aufenthaltsgenehmigung in Ungarn

Viele Ausländer haben Ungarn nicht nur als Ferienparadies entdeckt, sondern möchten gerne dauerhaft in Ungarn leben. Wie wir alle wissen ist Ungarn seit dem 1: Mai letzen Jahres Mitglied der Europäischen Union. Das heißt aber nicht, daß man sich nach dem Kauf eines Hauses einfach dauerhaft dort einziehen dürfe. Ungarn ist noch nicht Mitglied der Schengen Länder und darum brauchen auch EU-Bürger nach wie vor eine Aufenthaltsgenehmigung. Wichtigste Änderung ist jedoch der Rechtsanspruch auf eine Aufenthaltsgenehmigung! Aber auch das Verfahren ist stark vereinfacht. Es ist nicht mehr notwendig sich zunächst an das ungarische Konsulat seines Heimatlandes zu wenden. Es genügt mit einem ausgefüllten Antragsformular und den dazugehörigen Belegen zur Fremdenpolizei zu gehen. Das Formular (es gibt eine deutsche Version) können Sie bei den Stellen der Fremdenpolizei, aber auch im Büro der Magyar Kúria erhalten. Weiterhin benötigen Sie ein Reisedokument zur Identifizierung und Belege über eine Krankenversicherung (zunächst gilt die ausländische), Einkommen und Unterkunft. Als Einkommen gelten regelmäßige Einnahmen aus Ungarn oder dem Ausland, aber auch ein „angemessenes Vermögen". Als angemessenes Vermögen gelten zur Zeit 300.000 HUF oder etwa 1.200,-- €, die auf einem ungarischen Bankkonto stehen müssen. Sind Sie verheiratet und nur ein Partner hat Einkünfte oder ein Bankguthaben? Dann ist die Heiratsurkunde vorzulegen und der Ehepartner mit Einkommen muß eine Urkunde unterzeichnen, daß er oder sie den „mittellosen" Partner unterstützt. Haben Sie schon ein Haus in Ungarn gekauft? Dann gehen Sie zum Grundbuchamt, holen sich einen beglaubigten Grundbuchauszug und schon haben Sie alle Formalitäten erfüllt. Wenn Sie jetzt noch Stempelmarken im Wert von 1.500 HUF und ein Paßfoto auf das Formular kleben steht einem legalen Daueraufenthalt in Ungarn nichts mehr im Wege. Nach einigen Tagen erhalten Sie einen Ausweis und damit können Sie sich beim Einwohnermeldeamt registrieren lassen. Zum Abschluß noch ein Hinweis zu einer Sorge, die viele Menschen haben: Sie behalten Ihre bisherige Staatsbürgerschaft und Sie werden durch dieses Verfahren kein Ungar, sondern Sie erhalten nur die Berechtigung dauerhaft in Ungarn zu wohnen. Beim nächsten Mal: Arbeitserlaubnis für Ungarn.

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Büssü

Bei uns häufen sich die Anfragen zu unseren Häusern in Büssü.  Hierzu möchten wir zunächst eine erfreuliche Überschrift aus der Balatonzeitung vom März 2005 zitieren: „Rückläufige Tendenz bei der Kriminalität".

Nun zu den unerfreulichen Dingen, zur Situation in Büssü. Das gesamte Angebot in dieser Gemeinde haben wir aus dem Programm genommen, weil die Sicherheit im Ort nicht mehr gewährleistet ist. Im vergangenen Jahr hat es bei den von uns 2004 auf die eine oder andere Art und Weise betreuten Immobilien 11 Einbruchdiebstähle bzw. einfache Diebstähle gegeben und einen weiteren vereitelten Einbruch dank eines aufmerksamen Nachbarn mit scharfem Hund. Damit ist die Statistik des Jahres 2003 verzwölffacht! Das ist absolut keine Werbung für ein Haus in Ungarn - möchte man meinen. Leider liegt man mit dieser Auffassung völlig verkehrt. Alle zwölf Straftaten wurden in der Gemeinde Büssü begangen und keines der von uns außerhalb Büssüs betreuten Häuser war betroffen. Dieses entspricht eher der in Ungarn üblichen Sicherheitslage, immerhin ist die Kriminalität in Ungarn wesentlich geringer als in zum Beispiel Deutschland, im Allgemeinen sind Sie also in Ungarn sicherer als in Westeuropa, wie die Balatonzeitung schon richtig beschreibt - aber nicht so in Büssü. Seit dem Herbst des vergangenen Jahres hat sich die Sicherheitslage dramatisch verschärft. Unsere wiederholten Appelle an die Gemeindeverwaltung eine Bürgerwehr ins Leben zu rufen verhallten ohne jede Reaktion. Nachdem wir von einer Kundin vernehmen mußten, daß die Polizei nicht eingeschritten ist als diese unter Nennung von Namen und Adressen mitteilte bei welchen Nachbarn(!) sie ihr entwendetes Eigentum gesehen habe, haben wir die Konsequenzen gezogen. Sämtliche Vermittlungsaufträge in Büssü sind gekündigt und wir akzeptieren keine neuen Aufträge mehr. Es ist zwar nicht verboten in einer Gemeinde wie Büssü Häuser zu verkaufen, aber wir können es mit unserer Geschäftsauffassung nicht vereinbaren hier weiterhin Immobilien zu vermitteln. Es bleibt nur uns bei unseren Käufern in Büssü zu entschuldigen, eine derartige Veränderung der Sicherheitslage war nicht zu erwarten.

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Der eigene Weinberg!?

Der Wunsch einen eigenen Weinberg zu besitzen ist für viele Nordeuropäer ein Grund sich in Ungarn nach Immobilien umzusehen. Es könnte so schön sein, wären da nicht einige gesetzliche Vorschriften... Um es von vornherein zu sagen: ein Ausländer kann in Ungarn keinen Weinberg kaufen (zumindest wenn wir unterstellen, daß der Ausländer kein in Ungarn ansässiger Landwirt ist). Ende!

Ende? Es gibt immer wieder findige Mitmenschen, die dazu raten den Weinberg doch einem Ungarn anzuvertrauen, den Ungarn als Eigentümer im Grundbuch einzutragen und dennoch selbst zu nutzen. Diese findigen Mitmenschen kennen auch den einen oder anderen Ungarn, der gegen ein kleines Entgelt bereit ist Ihren Weinberg auf Ihre Kosten auf seinen Namen zu registrieren. Das ist zwar strafbar für den ausländischen Käufer, aber das kümmert den findigen Mitmenschen nicht sonderlich. Ende!

Ende? Es gibt durchaus eine legale Möglichkeit, zumindest wenn die Ämter mitspielen. Dann muß zunächst einmal der Grund umgewidmet werden und aus dem Weinberghäuschen amtlich ein Wohnhaus werden. In aller Regel ist das Ganze von einer Reihe von verschiedenen Vorschriften abhängig, kostet sehr viel und bietet keinerlei Garantie auf Erfolg - und der Weinberg wäre keiner mehr, zumindest auf dem Papier. Ende!

Ende? Warum einfach wenn es auch kompliziert geht möchte man meinen. Niemand kümmert sich darum ob bei einem Wohnhaus, das seit jeher bereits als Wohnhaus registriert ist, auch Weinberg liegt. Das hat den Vorteil, daß man keine Probleme beim Kauf hat und das Wohnhaus normaler Weise erheblich größer ist als die 30 m² Grundfläche, die ein Weinberghaus in aller Regel haben darf. Oder pflanzen Sie doch ihren eigenen Weinberg an, auch dagegen gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen. Und das ist jetzt ein positives Ende!

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Auferstanden aus Ruinen

Um es gleich vorweg zu nehmen: nur wenige Häuser in Ungarn sind Ruinen, die meisten entsprechen nicht einmal annähernd diesem Zustand! Aber manche sind auf Grund mangelnden Kapitals der ursprünglichen Eigentümer oder einfach durch den Zahn der Zeit in die Nähe dieses Zustands gerückt.

Was finden wir vor? Gehen wir einmal vom allerschlimmsten Fall aus. Ein über 75 Jahre altes Bauernhaus, Lehmbau (gestampft oder in Lehmziegelbauweise). Kein Bad, kein fließendes Wasser im Haus, Giebelseiten oberhalb der Zimmerdecken eingestürzt, Nebengebäude verfallen. An den  Seitenwänden ist bis in eine Höhe von ca. 2 m der Putz heraus gebrochen. Keine Dachrinnen. Das Dach durch beschädigte Sparren wellig.  Ruine! Ruine?

Wir haben auch noch einiges positives, was sich hinter dieser Fassade meist verbirgt. Massive Seitenwände, in der Basis bis zu 70 cm breit. Eichenbalken unter der gerissenen Putzdecke, darüber massive Eichenbretter, die auf Aufarbeitung warten. Grundstücke in Größen ab 2.500 m², ruhige Dorflagen.

Wichtig ist nun eine Grundsatzentscheidung: nicht die Bausubstanz des Hauses sollte kaufentscheidend sein, sondern die Lage und der Charme von Haus und Umgebung.

Gehen wir doch einmal die Sanierung Schritt für Schritt durch.

Als erstes wird das Haus vollständig durchgeplant. Gut, bei der anschließenden Bauausführung ist man auch nicht vor Überraschungen sicher. Bei Bedarf muß eben improvisiert werden. Aber durch eine gute Bauplanung, die natürlich als Basis eines exakten Bestandsplanes bedarf, hat man zumindest bereits ungefähre Kostenvorstellungen, was da auf einen zukommt. Und Pläne erstellen und gegebenenfalls wieder verwerfen ist auf Papier billiger als in der Bauphase.

Die Wasserleitung befindet sich meist auf dem Grundstück. Vorsicht! Kein Bad und kein fließendes Wasser im Haus bedeutet gleichzeitig: keine Abwassergrube vorhanden. Auch in Ungarn ist inzwischen die geschlossene Abwassergrube vorgeschrieben. Die muß auf jeden Fall neu gebaut werden. Das Wasser ins Haus zu legen ist kein Problem. Hier sollte man gleich darauf achten, die Versorgungsstränge zentral dort zu bündeln, wo sie gebraucht werden. Küche und Bad also nicht zu weit auseinander legen. Eine sehr gute Idee hatte der Bauherr eines sanierten Hauses in Somogy, wo Küche und Bad nicht quer sondern längs nebeneinander eingebaut wurden und damit die Wasserzufluß- und Ableitungen sehr kurz gehalten werden konnten.

Beispiel Küche / Bad:

 

Wichtig in diesem Zusammenhang: die tragenden Wände befinden sich außen längs. Innenwände sind nur in Ausnahmefällen tragend, können aber auf jeden Fall durchbrochen werden. In der hiesigen Gegend wird häufig ein Rundbogen verwand, der aus zwei kleinen Räumen einen großzügigen Neuen macht und trotzdem für eine optische Unterteilung sorgt.

Wasserrohre: die wurden in diesen alten Häusern nicht unter Putz gelegt werden sondern darauf. Und das aus gutem Grund: wenn in einer Lehmwand ein Rohr brechen sollte saugt sich eben dieser Lehm langsam mit Wasser voll und wird natürlich immer weicher. Zum guten Schluß werden die Reste dann einfach weggespült. Sollte man das Glück haben, daß Teile der Mauer trotzdem stehen bleiben hat man gleich einen großen Durchgang zum Garten. Aber wer möchte das schon im Badezimmer... Deshalb also immer beachten: Wasserrohre sollte man so verlegen, dass sie bruchsicher in einer extra Ummantellung liegen oder - auch hinter einer Verkleidung - auf Putz verlegen. Und nicht vergessen: das Badezimmer braucht einen zentralen Mittelabfluß. Denn wenn in Ihrer Abwesenheit doch einmal etwas passieren sollte kann das Wasser ohne weiteres Anrichten von Schäden einfach abfließen.
 
 
Noch einige Worte zur Elektrik. Standardmäßig haben Sie bei alten Häusern bei den verlegten Kabeln die Auswahl zwischen den Farben schwarz und schwarz. In moderner ausgelegten Häusern wird es bunter: blau und blau. Hier also grundsätzlich: alt raus, neu rein. Beim Entfernen der alten Kabel können Sie ganz neue Eindrücke über den Ausdruck „kurze Wege" bekommen. Die Kabel sind nämlich sehr oft diagonal verlegt. Machen Sie es nicht so, auch wenn man dadurch eventuell Geld sparen könnte. Eine Unterverteilung mit Absicherung verschiedener Stromkreise ist bei ungarischen Häusern eine Seltenheit, aber wer will bei Wind und Wetter schon immer zur Haussicherung am grundstzlich außen liegenden Zählerkasten laufen, wenn doch einmal eine Sicherung durchbrennen sollte. Und gleich noch zu den neuen gesetzlichen Vorschriften: bei der Neuverlegung sollte ein neuer Anschlußkasten, gleich auch mit ein paar Ampèrchen mehr, nach neuesten Standard eingebaut werden. Die ganze Angelegenheit verteuert sich dadurch zwar etwas, auf lange Sicht spart man aber trotzdem Geld.
 


Zurück zu unserem Haus. Die Putzschäden an den Außenwänden entstehen meist dadurch, daß der Erbauer auf den Luxus von Dachrinnen verzichtete. Dadurch schlägt das von der Dachfläche abfließende Wasser ab einer Höhe von ca. 2 m (siehe oben) an die Seitenwände und spült schon im Laufe kurzer Zeit den Putz ab. Also: an Vor- und Rückseite Dachrinnen anbringen, trocknen lassen und schon kann man ans Verputzen gehen. Merke: Lehm verträgt sich mit jedem luftdurchlässigen Putz. Bloß keine wasserdichte „Versiegelung" der Oberfläche vornehmen, wie manche „Experten" empfehlen.

Natürlich sollte man vor dem Verputzen die Fenster überprüfen. Doppelfenster sind nicht schlechter als Isolierverglasung, einfach verglaste Fenster schon - nun die alles entscheidende Frage: schließen sie dicht? Wenn sie zu sehr verzogen sind heißt es Abschied nehmen. Aber es hat auch sein Gutes. Dichte Fenster halten im Winter die Wärme drinnen und im Sommer draußen. Absehen sollte man von einer Vergrößerung der Fensterflächen. Denn: siehe oben. Kleine Fenster, wie sie bereits vor langer Zeit in solche Häuser eingebaut wurden, haben ihren tieferen Sinn. Und wenn wir schon einmal bei neuen Fenstern sind: warum nicht gleich mit Schlagläden? Die sind auf jeden Fall schöner als Jalousien, können von innen her genau so gut (wenn nicht besser) bei Abwesenheit der Eigentümer gesichert werden und geben dem Ganzen noch einen originellen Touch. Aber dieser Punkt geht mehr an den persönlichen Geschmack.

Wir wenden uns nun den Äußerlichkeiten im oberen Bereich zu. Die eingangs erwähnten eingestürzten Giebelseiten und gebrochenen Dachsparren. Was auf den ersten Blick wie ein Totalschaden aussieht entpuppt sich beim zweiten genaueren Hinsehen als ein durchaus ansehnlicher und restaurierungswürdiger Gebäudeteil.

Zunächst werden die Dachziegel einer genaueren Prüfung unterzogen. Sind sie noch intakt? Oder sind sie durchgehend feucht wie ein Schwamm? Diesen Zustand findet man schon einmal bei 80 - 100 Jahre alten Häusern. Dann heißt es: alte Pfannen runter, neue (oder neue Gebrauchte) wieder drauf. Aber gaaaaanz laaaaangsam. Zunächst einmal runter (ob intakt oder nicht). Die Dachlatten müssen auf jeden Fall einer neueren Ausführung weichen, denn wir wollen ja Folie unterziehen. Der Einsatz von Neumaterial ist häufig gering, die Arbeitskraft ist maßgeblich. Und die ist in Ungarn auf jeden Fall sehr viel preiswerter als in westlichen Industrienationen. Im gleichen Arbeitszug werden dann auch die Giebel wieder aufgemauert.
 


Sie erinnern sich? Eingangs schrieb ich über verfallene Nebengebäude. Meist sind die nicht unbedingt sanierungswürdig. Hier sollte man dann keine Hemmungen vor dem Abbruch haben. Aber Vorsicht: gerade Stall- und Nebengebäude wurden in früheren Jahren bevorzugt aus gebrannten Ziegeln errichtet. Pferd und Schaf wohnten in einem teureren Gebäude als der Mensch. Und die Ziegel bitte nicht wegwerfen. Denn hier haben wir das Grundmaterial für unsere Giebelwände. Merke: Ungarn ist eine Nation, in der das Wort Recycling sehr groß geschrieben wird. Was man einmal weggeworfen hat kann man eben nicht mehr gebrauchen. Und was kann man aus gebrauchten Ziegeln nicht alles bauen. Giebelwände, Wege pflastern, Einfahrten anlegen, Trennwände mauern, Kamine errichten (für Festbrennstofföfen, mit einem „Röhrchen" auch für Gas geeignet...), und viele schöne Dinge mehr.

Zurück zum Dach. Beschädigte Sparren müssen selbstverständlich erneuert werden. Kein großes Problem. Die alten Häuser haben eine einzigartige Dachkonstruktion: die Firstfette fehlt grundsätzlich. Sparren sind also ohne Schwierigkeiten auszuwechseln. Beim Anbringen der Dachlatten sollte man eventuell den Dachüberstand an den Giebelseiten ein wenig verlängern. Dieser Bereich wird dann um so besser vor Schlagwasser geschützt. Die Optik wird nur minimal verändert. Wenn dann noch diese überstehenden Giebelseiten mit Holz verkleidet werden ist es das Tüpfelchen auf dem i.

Damit sind wir außen ja fast fertig. Kleinere Schönheitspflästerchen bedürfen des persönlichen Geschmacks, die Farbgebung der Fassade ist eine ganz persönliche Entscheidung, die wir hier nicht näher erörtern möchten. Nur soviel sei gesagt: gesetzliche Vorschriften dafür gibt es nicht.

Einen ganz wesentlich Punkt dürfen wir beim Innenausbau nicht übersehen: erwarten Sie bitte keine geraden Wände! Denn dann hätten Sie sich ganz bestimmt für das falsche Haus entschieden. Lehmwände sind nun einmal unten breiter als oben. Das liegt in der Natur des Baustoffs und der Statik. Möbel sollte man nie direkt an der Wand stellen, hier haben diese meist im oberen Bereich „Kontaktarmut". Außerdem sind die Oberflächen nicht eben. Es handelt sich eben um Handarbeit - und gerade das verleiht diesem Haustyp sein unverwechselbares Bild, seinen Charakter.
 


Lehmwände wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Ein kontinuierlicher Feuchtigkeitsaustausch findet hier statt. Das Klima in Lehmhäusern ist fast frei von Allergenen, immer ausreichend feucht - aber nie naß. Die relative Luftfeuchtigkeit bewegt sich bei besonders gesunden 55% ± 5%. Die in Westeuropa üblichen künstlichen Luftbefeuchter sind hier absolut nicht nötig. Lehmwände bedürfen nur eingeschränkter aber wichtiger Pflege. So hat es schon seine Gründe, daß in Lehmhäusern weitestgehend auf Tapeten verzichtet wird. Einfache Kalkanstriche, eventuell verschönert durch traditionelle Schablonenmalerei, genügen vollkommen. Der Luftaustausch ist damit garantiert. Nur nicht versiegeln, das heißt nie mit Latexfarben streichen, nichtatmungsaktive Kunststoffputze  oder Tapeten aufbringen. Solche Maßnahmen könnten zur Durchfeuchtung der Wände mit allen Folgen oder auch zur Schimmelbildung führen, und den möchte ja wohl niemand in seien vier Wänden haben.

Ein sehr wichtiger Punkt: die Heizung. Hier gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten über die man sich in die Haare kommen könnte. Die wesentlichen nachstehend einmal herausgefiltert.

Konventionelle Ofenheizung. Alle Häuser verfügen über Kamine, die für „Festbrennstoffe" (Holz, Kohle, Briketts) geeignet sind. So wurde in früherer Zeit fast ausschließlich mit Öfen geheizt. Die in Ungarn üblichen Stahlöfen (im Gegensatz zu Gußöfen) kühlen nur leider sehr schnell aus, erwärmen sich aber im Betrieb schnell und zuverlässig. Gerade im Wohnraum verbreitet so ein Ofen (versehen mit einer Glastür) eine wohlige und gemütliche Atmosphäre. In der Küche dominieren die sogenannten „Kochmaschinen". Nirgendwo kann man ein ungarisches Gulasch (Pörkölt) besser zubereiten als auf einem solchen holzbefeuerten Herd (wegen der gleichmäßigen Wärmeabgabe). Und diese Herde kann man in Ungarn auch heute noch neu zu moderaten Preisen kaufen.

Kachelofen. Die Kultur der Kachelöfen wird in Ungarn sehr groß geschrieben. Manchmal in Trennwände zwischen zwei Räume eingebaut beheizen sie diese gleichzeitig. Sparsam im Verbrauch, lange Speicherzeiten, aber leider auch eine ebenso lange Vorlaufzeit. Wer also an einem kalten Winterabend sein Ferienhaus beziehen möchte darf zunächst einmal 4 - 5 Stunden warten, bis der Ofen langsam die erste Wärme abgibt. Andererseits: kommt man aus dem Kalten kann man sich hier wunderbar den Rücken wärmen. Versuchen Sie das nie an einem konventionellen Ofen oder einem offenen Kamin...Jedenfalls ist die mäßige aber gleichmäßige Strahlungswärme besonders angenehm und auch noch gesund.
 


Zentralheizung. Entweder mit Holz bzw. anderen Festbrennstoffen befeuert oder auch mit Gas betrieben. Heizkörper in allen Räumen, schnelle Wärme wenn sie gebraucht wird. Und gleichzeitig ist die Warmwasserversorgung geregelt. Aber: Gas ist teurer als Holz.

Für Urlauber, die nur zeitweise in Ihrem Domizil leben genauso wie für ständige Bewohner bietet sich hier nun eine Kombination an: Kachelofen und Gaszentralheizung. Warum? Nun, der Kachelofen ist für die Gemütlichkeit und die gesunde weil gleichmäßige Erwärmung, die Gaszentralheizung (selbstverständlich thermostatgesteuert) für die schnelle Wärme und die Warmwasserbereitung über eine Kombitherme. Je wärmer der Kachelofen wird, desto geringer wird die Energiezufuhr für die Gasheizung bis sie schließlich ganz abschaltet. Wenn dann der Kachelofen noch mit einem Kamineinsatz, also einer großen Glastür, bestückt wird ist alles im Lot. Man hat 3 Systeme in einem. Was will der Mensch noch mehr?

Sie haben in keinem Absatz etwas über Preise gelesen. Das aus gutem Grund. Zunächst einmal sind die Menschen (glücklicherweise) alle verschieden. Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen über Wahl der Materialien oder der Bauausführung. Gleichzeitig sind im obigen Aufsatz auch noch so viele verschiedene Möglichkeiten enthalten. Das kann man nicht pauschalieren. Aber es kann gezielt für jeden Wunsch ein separater Kostenvoranschlag erstellt werden. Und natürlich für jedes Haus. Gerade dieser letzte Punkt sollte zunächst unter Berücksichtigung des oben geschriebenen Aufsatzes in Angriff genommen werden.
 
 

 
 
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Die gezeigten Fotos zeigen Details verschiedener Häuser. Nicht an jedem Haus ist jede der beschriebenen Arbeiten auszuführen und nicht jeder Eigentümer wünscht die beschriebene Ausführung. Die Selektion der Kachelöfen steht als Beispiel der Handwerkskunst unseres Ofensetzers.
     
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Magyar Kúria Real Estate Limited mit Büro in Várong, in der Nähe vom Thermalbad Igal in Ungarn, betrachtet sich nicht ausschließend als Makler, sondern vor allem als Ihr persönliches Serviceunternehmen rundum Immobilien, gebraucht oder als Neubau auf Ihrem oder einem von uns vermittelten Grundstück, als Ferienwohnung oder Ferienhaus, wie auch als Haus zu Wohnzwecken. Neben den touristischen Metropolen wie zum Beispiel Siófok am Plattensee können wir Ihnen Ihr eigenes Bauernhaus in für den Dorftourismus interessanten Orten anbieten, genau wie eine Stadtwohnung in beispielsweise Kaposvár oder Pécs. Wir helfen Ihnen bei Kur oder Urlaub und Ihrer Investition zwischen Balaton und Drava (Drau), wir werden für Sie tätig in den Komitaten Somogy, Tolna und Baranya. Für alle Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Kundendienst.